Seifenblasen sind für mich Symbole für die Entwicklung des eigenen Blickwinkels von Kindesalter bis hin zum Erwachsenenalter.
Noch letztens habe ich Kinder dabei beobachtet, wie sie freudestrahlend versucht haben, immer größere Seifenblasen zu machen. In ihren Gesichtern konnte ich nichts Anderes als Begeisterung,
Freude und Zufriedenheit sehen, sobald die Seifenblasen als runde, buntschimmernde Kugeln ihren Weg in die Höhe gesucht haben.
Und nun kommt der Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass sich mit der Zeit mein Blick auf gewisse Dinge geändert hat. Denn während ich mit anderen Erwachsenen neben mir, still und heimlich die für uns perfektscheinenden Seifenblasen beobachtete, war es das Beste und Spannendste für die Kinder, sie platzen zu lassen, indem sie sie
mit ihren Händen fangen. Eltern wurden unruhig, schimpften mit ihren Kindern und verboten ihnen, die Seifenblasen erneut platzen zu lassen. Der Grund dafür wurde mir Tage später erst bewusst.
Denn im Gegensatz zu den Kindern, welche nur nach Spaß und Zufriedenheit streben, streben die älteren Generationen nach dem vermeintlich Perfekten. Um dies zu erreichen, vergessen sie, das zu
tun, wonach ihnen eigentlich ist. Sie verstehen nicht, wie man eine solch faszinierende und schöne Seifenblase einfach zerstören kann. Doch niemand kann mir sagen, dass sie nicht auch viel mehr
Spaß daran hätten, hinter fliegenden Seifenblasen herzurennen und sie zu fangen, als einfach dort zu sitzen und zuzuschauen.
So lasst uns wieder mehr Kind sein und uns trauen, Dinge zu tun, die nicht Perfekt scheinen!